Wespen: Gefahr erkennen und richtig verhalten

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Eine Wespe sitzt auf einer Blume
Lesedauer: 5 Minuten
Aktualisiert am

Wir genießen den Sommer in all seinen Zügen. Die heißen Tage am besten am See verbringen und die langen, warmen Nächte mit Freunden voll auskosten. Dabei laufen die Kinder fröhlich barfuß in der Wiese herum und erfreuen sich genauso über die Sonnenstrahlen wie ihre Eltern. Was wir dabei aber nicht vergessen dürfen, sind die Gefahren, die immer Sommer in der Natur lauern.

Arten von Wespen

Neben Zecken, Bienen und anderen Insekten sind es vor allem Wespen, die uns im Sommer ganz besonders nerven können. Vor allem, wenn sie beim Grillabend um unser Essen herumschwirren und wir vor dem Trinken unser Glas kontrollieren müssen, um ja keine Wespe im Mund zu haben. Das kann dann nämlich schon mal recht gefährlich werden. Also haben wir für euch zusammengefasst, wann es wirklich gefährlich wird, wenn es zu den stechenden Fliegern kommt.

Zuerst kommt es mal darauf an, welche Wespenart uns da gerade mit ihrer Anwesenheit zwangsbeglückt. Es gibt nämlich Wespenarten, die gar nicht auf die Idee kommen und weh zu tun. Ganz allgemein lassen sich bei uns heimische Wespen in zwei Oberkategorien, Echte Wespen und Feldwespen, einteilen. Echte Wespen kann man wiederum in drei Unterkategorien aufteilen:

  1. Vespa = Hornissen
  2. Langkopfwespen:
    1. Mittlere Wespe
    2. Sächsische Wespe
    3. Waldwespe
    4. Norwegische Wespe
    5. Falsche Kuckuckswespe
    6. Waldkuckuckswespe
  3. Kurzkopfwespen:
    1. Deutsche Wespe
    2. Gemeine Wespe
    3. Rote Wespe
    4. Österreichische Wespe

Namen von Feldwespen sind Haus-Feldwespe, Heide Feldwespe, Zierliche Feldwespe, Berg Feldwespe und Berg-Feldwespen-Kuckuckswespe. Das alles ist allerdings auch nur ein kleiner Teil aller Wespenarten. Deshalb stellen wir euch die fünf häufigsten Wespenarten genauer vor, um diese unterscheiden zu können.

 

Eine Wespe sitzt auf einem Glas mit einem Saft darin

Gemeine Wespe

Das ist wohl die Wespenart, an die jeder bei dem Wort Wespe denkt. Wie ihr Name schon sagt, kann sie ziemlich gemein sein. Das liegt nicht nur daran, dass sie während des Essens ständig unsere Nahrung stehlen wollen, sondern auch daran, dass sie sich in Windeseile vermehren. Aufgrund der riesigen Größe der Nester – diese haben bis zu 10.000 Wespen – kommt die gemeine Wespe am häufigsten vor. Sie durch hektische Bewegungen bei ihrer Nahrungssuche zu stören, macht sie im Endeffekt leider aggressiv und sie stechen zu. Ein Tipp an dieser Stelle: Die Wespen einfach ein Stück der Nahrung nehmen lassen. Sie fliegt anschließen gleich wieder davon, weil sie die Nahrung im Nest abliefern will, und ihr könnt in Ruhe weiter essen.

Deutsche Wespe

Sie ist quasi der lästige kleine Bruder der Gemeinen Wespe, das äußert sich in einem ähnlichen Verhalten. Die Nester sind mit gewöhnlich bis zu 4000 Wespen allerdings etwas kleiner als bei der großen Schwester. Das Potenzial beim gemütlichen Familienessen zu stören, ist aber ganz genauso groß.

Waldwespe

Der Name ist auch hier Programm. Die Waldwespe besiedelt am liebsten Wälder, begibt sich aber dennoch auch in Siedlungsgebiete. Sie ist aber eine absolut friedliche Wespenart und ihr Volk besteht aus maximal 800 Wespen. Da ihre Nahrung hauptsächlich natürliche Quellen wie Pollen und Nektar ist, wird sie euch beim Essen wohl nie stören. Leider lässt sie sich aber optisch von den zwei ersten Arten kaum unterscheiden.

Waldkuckuckswespe

Diese Art der Wespe ist ein sogenannter Sozialparasit. Das heißt, dass die Königin kein eigenes Volk aufstellt, sondern stattdessen die Königin eines anderen Nestes tötet und dieses anschließend übernimmt. Die Kuckuckswespen gibt es von mehreren Wespenarten, die Waldkuckuckswespe befällt allerdings nur die Nester der Waldwespe. Der Stich so einer Wespe ist zwar äußerst unwahrscheinlich, dafür aber umso schmerzhafter.

Hornisse

Genau, die Hornisse ist auch eine Wespenart – das für viele Menschen lange Zeit unklar. Sie ist gut zu erkennen, weil sie größer ist als alle anderen, die größte Wespe in Mitteleuropa. Hornissen können außerdem einen roten Fleck auf ihrem Körper haben und ein Hornissenvolk besteht nur aus ca. 200 Hornissen. Sie sind übrigens nicht ganz so aggressiv, wie z.B. die gemeine Wespe und auch ihr Stich ist nicht unbedingt gefährlicher als ein anderer Wespenstich. Darüber hinaus jagt eine Hornisse die gemeine deutsche Wespe, laut Bundesnaturschutzgesetz ist sie deshalb ein Nützling und geschützt 🙂

 

Eine Hornisse sitzt auf einem Baum

Die Arten unterscheiden

Name Größe Farben/Muster Aggressivität 
Gemeine Wespe Königin: 20 mm

Arbeiterinnen: 11 – 14 mm

Drohnen: 13 – 17 mm

Stirnschild ist ein breiter schwarzer Strich Viel beim Menschen, sehr aggressiv bei hektischen Bewegungen
Deutsche Wespe Königin: 20 mm

Arbeiterinnen: 12 -16 mm

Drohnen: 13 – 17 mm

Stirnschild mit 1 -3 Punkten, gelber Hintern mit schwarzer Zeichnung (Raute) Viel beim Menschen, sehr aggressiv bei hektischen Bewegungen
Waldwespe Königin: 15 – 19 mm

Arbeiterinnen: 13 – 15 mm

Drohnen: 14 – 16 mm

Stirnschild mit einzelnem Punkt oder ohne Zeichnung Wenig beim Menschen, deshalb auch nicht aggressiv
Waldkuckuckswespen Königin: 15 – 18 mm

Drohnen: 14 – 16 mm

Stirnschild gelb mit 1 -3 Punkten, dichtere und gröbere Punktierung So gut wie kein Kontakt mit Menschen
Hornisse Königin: 23 – 35 mm

Arbeiterinnen: 18 – 25 mm

Drohnen: 21 – 28 mm

Braunrote Zeichnungen am Oberkörper Nicht aggressiv, ergreifen eher die Flucht bei Kontakt mit Menschen

Eine Menge Leute tun sich recht schwer, Wespen von Bienen zu unterscheiden. Wespen sind meistens gelb-schwarz gestreift und besonders auffällig ist ihre Wespentaille. Bienen haben zwar auch oft schwarze Streifen, diese sind aber um einiges undeutliche und durch die Härchen am Körper wirken sie eher braun. Außerdem kommt ihre Taille durch ihren eher massigen Körper kaum zur Geltung.

Man sieht ein Bein mit einem Stiche einer Wespe in der Kniekele und wie jemand eine Zwiebel drauf hält

Stich einer Wespe

Ein Stich einer Wespe oder einer Biene bleibt nie lange unbemerkt. Egal welches von beiden euch sticht, es ist immer recht schmerzhaft. Ganz gewöhnlich ist es auch, wenn sich um den Stich herum Schmerzen, Rötungen und Schwellungen bilden. Wenn es keine allergische Reaktion gibt oder es kein Stich im Rachenraum ist (ACHTUNG: Bei beidem akute Erstickungsgefahr!), dann reich einfach Erste Hilfe:

  • Hitze: Unmittelbar nach dem Stich die Stelle mit einem heißen Löffel oder Waschlappen erhitzen. Das kann eine Schwellung verhindern
  • Kälte: Wenn es bereits eine Schwellung gibt, dann lieber mit kaltem Wasser, Cool-Packs oder Eiswürfeln kühlen
  • Den Stich desinfizieren
  • Zwiebel oder Zitronensaft kühlen, wirken entzündungshemmend und lindern den Juckreiz
  • Nicht kratzen: Wenn die Stiche anfangen zu jucken ist es wichtig, dass man nicht kratzt. Denn wie bei jedem anderen Stich können so Infektionen entstehen
  • Bei Stichen im Mund- und Rachenraum: Sofort einen Notarzt alarmieren und bis zu dessen Eintreffen Eiswürfel lutschen und den Hals kühlen

Im Gegensatz zu Bienen, für die ein Stich den Tod bedeutet, können Wespen mehrmals stechen und behalten somit auch Bakterien am Stachel. Also beobachtet euren Wespenstich längere Zeit. Übrigens stechen Bienen nur deshalb zu, wenn sie sich massiv bedroht fühlen oder man drauftritt. Sie sind also prinzipiell sehr friedliche und wichtige Insekten. Mehr zu Bienen und wie wir sie schützen können lest ihr hier.

 

Nahaufnahme einer Biene in einer gelben Blüte

 

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