Bemusterung – Shopping für Bauherren

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Lesedauer: 3 Minuten
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Der Bau des eigenen Heims ist für die meisten von uns die wohl größte Investition die wir in unserem Leben tätigen. Damit einher gehen nicht nur Fragen der Finanzierung und der Lage, sondern ganz besonders auch Fragen der Gestaltung und Einrichtung. Bauherren stehen dahingehend unter einem besonderen Druck. Praktisch ständig stehen Entscheidungen an. Wie viele Steckdosen brauchen wir im Bad? Wie viele Kinderzimmer? Im Wohnzimmer lieber Teppich oder Parkett am Boden? Und diese Liste ließe sich praktisch endlos weiterführen. Gegen diesen Entscheidungsdruck gibt es für uns alle nur ein Mittel – Vorbereitung. Das „Shopping“ für den Häuslebauer heißt Bemusterung und je besser ihr euch auf diesen Termin vorbereitet desto weniger Stress habt ihr hinterher. Wir geben euch heute ein paar Tipps mit an die Hand, wie ihr diesen Termin mit Bravour meistert.

Vor dem Termin

  1. Inspiration ist alles. Geht ihr völlig ohne eigene Ideen und Vorstellungen in die Bemusterung wird dieser Tag höchstwahrscheinlich zur Tortur. Besucht daher Fertighausaustellung, schaut euch bei Pinterest nach Design und Architekturideen um oder fragt euren Haushersteller ob ihr schon bereits fertige Häuser und Grundstücke besichtigen könnt. Bei dieser Gelegenheit könnt ihr auch Erfahrungen mit vorherigen Kunden eures Herstellers austauschen.
  2. Stellt euch einen Fragenkatalog zusammen. Egal wie banal euch eure Fragen auch erscheinen, schreibt sie auf und legt sie eurem Berater vor. Dazu können z.B. Fragen nach Standardhöhen für Steckdosen oder Toiletten zählen. Aber euch elementare Fragen wie, was denn alles zur „Grundausstattung“ eures Häuschens zählt. Häufig äußern Kunden Sonderwünsche, welche keine sind, bzw. halten Dinge für selbstverständlich, welche evtl. dann zu nicht unerheblichen Zusatzkosten führen.
  3. Gern unterschätzt sind die Wahl des Bodenbelags und die Gestaltung der Wände. Jeder Boden hat seine eigenen Vor- und Nachteile. Er ist warm, kalt, laut, leise, schwer oder leicht zu reinigen. Klärt unbedingt vor dem Bemusterungstermin euren Bedarf und bringt vielleicht eine Probe eures Lieblingsbelags mit. Bei den Wänden ist z.B. für Selbermacher entscheidend wie diese verputzt sind. Nicht jeder Putz ist gleich belastbar. Einige Sorten dürft ihr nur streichen, andere kommen wunderbar sogar mit schweren Tapeten und Fliesen zurecht. Fragt auch nach der im Grundpreis inkludierten Höhe bis zu der Fliesen, z.B. im Bad, hochgezogen werden.

Ein Ding das euch viele Jahrzehnte begleiten wird, wie euer Boden und die Wände, ist eure Treppe. Jeder in eurem Haus wird sie mehrmals täglich benutzen. Sie muss gereinigt werden, muss sicher sein und euch auch noch nach Jahrzehnten gefallen. Deshalb unser Appell an euch, behandelt diesen unscheinbaren Einrichtungsgegenstand nicht stiefmütterlich. Auch hier gibt es heute schon die diversesten Gestaltungs- und Belagsoptionen. Die 0-8-15 Schnellbauvariante aus dem Baumarkt hat ausgedient.

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Während des Termins

  1. Kommt zu eurem Bemusterungstermin ruhig etwas früher. Dann habt ihr genug Zeit euch die Ausstellungsstücke in Ruhe anzuschauen. Notiert euch aufkommende Fragen und sucht euch schon einige Lieblingsstücke heraus.
  2. Hakt ganz genau nach was alles zur, im Preis inkludierten, Grundausstattung gehört. Es geht um viel Geld, euer Geld, da ist keine Frage unwichtig, keine erneute Erklärung zu viel.
  3. Alles was ihr zusätzlich haben möchtet nennt man Aufbemusterung. Behaltet eure zusätzlichen Wünsche gut im Auge! Wie bei einem Auto können hier schnell ungeahnte Summen angehäuft werden.
  4. Fragt nach inwieweit die Gestaltung eures Gartens inkludiert ist. Zäune, Carports, Terrassen, Bodenarbeiten uva. Gerade bei unebenen Grundstücken ist dies häufig ein besonders geldintensiver Posten.
  5. Ihr seid geübte Heimwerker und möchtet einige Arbeiten selbst erledigen um Geld zu sparen? Auch dies ist im Rahmen einer Abbemusterung möglich. Wir raten euch dies aber nur in bestimmten Fällen zu tun. Geeignet sind z.B. Arbeiten, welche wenig Fachwissen benötigen, dafür aber zeitintensiv sind. Zeitintensive Arbeiten sind meist mit geringen Material- und hohen Arbeitskosten verbunden. Hier habt ihr großes Einsparpotential. Verputzen, Fliesen oder Laminat auslegen sind mit wenig Übung selbst zu meistern. Das Einzige was ihr im Augen behalten müsst, ist der Terminplan eurer Baufirma. Termine sind fix und dulden in der Regel keinen Aufschub. Schwierige Arbeiten wie im Sanitär- und Elektrobereich überlasst ihr am besten ganz den Profis.
  6. Abbemusterungen müssen sich aber nicht in jedem Fall lohnen. Die meisten Hersteller berechnen ihre Preise scharf am Machbaren vorbei. Nur wenn ihr die üblichen Marktpreise kennt und euch sicher seid, dass ihr die Arbeiten selbst günstiger erledigen könnt, macht dieser Schritt Sinn.
  7. Der Papierkram ist euer Freund, nicht euer Feind. Die Bemusterungsprotokolle sind nicht nur seitenlange Ungetüme. In erster Linie sind sie eure Versicherung und Garantie dafür zu bekommen was ihr euch gewünscht habt. Darum studiert jede Zeile gründlich.
  8. Änderungswünsche im Protokoll haltet ihr zusammen mit eurem Berater fest. Seid ihr euch sicher, dass alles seine Richtigkeit hat wird unterschrieben und das Material kann bestellt werden.

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1 Kommentar
  1. Mario Fahr sagte:

    Also ich hab zwar kein Haus gebaut, aber ein extrem altes Haus In Wien gekauft. das muss jetzt von oben bis unten renoviert und ausgestattet werden. ein Badezimmer hat es in dem alten Haus gar nicht erst gegeben, nur eine Duschkabine!

    Unsere Baufirma (http://www.koenig-heinrich.at/sanierung/badsanierung) hat uns empfohlen, da es sich bei uns ja um einen Fast-Neubau handelt auch so eine Bemusterung zu machen.
    Wir haben uns unsere Ideen vorgestellt und dann abgesprochen, was davon durchsetzbar ist.
    Das hat wirklich gut funktioniert, dieses selbständige Überlegen mit der nebenherlaufenden Unterstützung. Kann das nur jedem empfehlen, dass auch so zu machen!

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