Recht und Planung

Tipps zur Haus- und Gartenplanung

Man sieht eine halbfertige Skizze eines Hauses mit Garten, die der Planung und Gestaltung dienen soll
Lesedauer: 8 Minuten

Haus und Garten sind absolute Wohlfühlzonen und der eigene Außenbereich kann als wahre Ruheoase dienen. Entspannung also direkt vor der Tür! Etwas frische Luft, wärmende Sonnenstrahlen und die herrlichen natürlichen Düfte sorgen dafür, dass man den Alltagsstress hinter sich lassen und sich selbst etwas Gutes tun kann. 

Damit Haus und Garten jedoch am Ende den eigenen Bedürfnissen gerecht werden, müssen diese erst einmal geplant werden. Dabei sollten aber auch rechtliche Vorschriften nicht außer Acht gelassen werden. Dasselbe gilt natürlich auch für den Balkon oder den eigenen Schrebergarten.  Wir haben viel zu besprechen, also haben wir die wichtigsten Punkte für euch zusammengefasst – vom Hauskauf bis hin zum vollsten Wohlbefinden im Grünen. Die wichtigsten Tipps und Tricks rund um Recht und Planung eures Wohlfühlorts – dem Eigenheim.

Frau liegt entpsannt in der Hängematte mit einem Buch

Hausplanung – wohnen wie ihr wollt!

Ein eigenes Haus planen ist wohl der Traum von vielen. Ein Dach über dem Kopf, das einem selbst gehört. Ein Rückzugsort, in dem die Geschichten des Lebens geschrieben werden. Dabei spielt auch die Selbstverwirklichung eine große Rolle. Wolltet ihr schon immer einen begehbaren Kleiderschrank à la Sex and the CityOder eine Werkstatt für DIY-Projekte? Vielleicht auch noch ein eigenes Fitnessstudio? Ein Zimmer für jedes Kind und dazu noch ein Pool für Sommerfeste mit Familie und FreundenDas klingt ja wirklich traumhaft! Aber bereits am Anfang des gewünschten Bauprojekts entstehen eine Menge Fragen und damit verbundene Unsicherheiten. “Kann ich mir das überhaupt leisten oder zahle ich meinen Kredit ein Leben lang zurück?” oder “Welche rechtlichen Dinge müssen beim  Planen des Hauses beachtet werden?” – Fragen über Fragen. Aber gut Ding braucht Weile – und, seien wir uns ehrlich, auch ein paar Nerven. Aber lasst euch davon nicht unterkriegen, gemeinsam schaffen wir das!

Grundstückskauf in Österreich

Der erste Schritt zum Traumhaus ist zuerst einmal ein GrundstückPlant man einen Grundstückskauf in Österreich, so gilt es immer, vor dem Kauf einige wichtige Informationen einzuholen. Dabei sind besonders die Bebauungsmöglichkeiten, gesetzliche Auflagen und örtliche Besonderheiten genauestens zu prüfen. Achtet dabei vor allem auf folgende Dinge und lasst euch dahingehend professionell beraten 

  1. Flächenwidmungs- und Bebauungspläne
  2. Grundbuchauszug des Grundstücks 
  3. Kaufvertrag und Eintragung im Grundbuch 

Der Bebauungsplan legt fest, was genau auf dem Grundstück gebaut werden darf. Beim Katasteramt kann man sich mit Hilfe der sogenannten Flurkarte einen perfekten Überblick über das Grundstück verschaffen. Die Eigentumsverhältnisse stehen im öffentlichen Grundbuch, holt euch davon unbedingt einen Auszug.  

GUARDI Tipp: Wir würden euch generell empfehlen, alle wichtigen Auskünfte schriftlich geben zu lassen. Sicher ist sicher! 

Aber es sind nicht nur gesetzliche Dinge, die ihr unbedingt beachten solltet. Eine große Rolle spielt natürlich auch das Umfeld des Grundstücks. Wie sieht die Verkehrssituation aus? Sind Schulen gut erreichbar? Gibt es ausreichend Nahversorgung. Auch die zukünftige Entwicklung der Umgebung sollte in eure Überlegungen mit einbezogen werden.

Man erkennt zwei Hände, die gerade auf einem Bauplan für ein Grundstück etwas einzeichnen. Daneben liegen Helm, Handy und sonstige Utensilien

Grundstück gekauft? Ran an den Bau!  

Während der Planung für das eigene Haus, häufen sich die Fragen. Welchem Bauunternehmen kann man vertrauen? Wie viel Eigenleistung können wir erbringen? Welche Ausstattung brauchen wir überhaupt? Dabei kann es immer wieder passieren, dass die Hausbaukosten im Laufe der Bauarbeiten stark ansteigen. Daher geben wir euch den Tipp mit, gleich zu Beginn eine feste Preisgrenze zu setzen. Baut so maßgeschneidert wie möglich, um den größten Kosten-Nutzen-Faktor für euch zu erzielen. Achtet exakt darauf, welche Positionen in eurem Vertrag enthalten sind und vergleicht verschiedene Angebote.  

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Baustoffauswahl für euer zukünftiges Eigenheim. Nachhaltigkeit ist ein bedeutendes Thema und sollte vor allem auch beim Hausbau bedacht werden. Sogenannte Wohngifte finden sich in zahlreichen Materialien. Lasst euch dahingehend am besten von einem sachverständigen Baubiologen beraten. Wir haben euch die wichtigsten Punkte in einer kurzen Checkliste zusammengefasst. 

Sind die Grundrisse einmal geplant, geht es an die Innenausstattung eures Eigenheims. Das Shopping für Häuselbauer heißt im Fachjargon Bemusterung und ist durchaus anspruchsvoll, denn es gibt einige Dinge vorzubereiten und beim Termin zu beachten.

GUARDI Tipp: Wir haben wertvolle Tipps für etwas mehr Entspannung bei der Planung und beim Hausbau für euch notiert. HIER geht’s zum Beitrag.

Hauskauf in Österreich

Einfacher und wahrscheinlich auch um einiges entspannter, als ein Haus selbst zu bauen ist es natürlich, gleich ein Haus zu kaufen. Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern sind die Preise bei einem Hauskauf in Österreich durchaus noch erschwinglich. Aber Grundstücke und Immobilien sind in Österreich heiß begehrt. Österreich ist nicht nur ein beliebtes Urlaubsland, sondern auch ein sehr gefragter Ort, um sich längerfristig niederzulassen. Denn die Republik ermöglicht eine besonders gute Lebensqualität. Darauf solltet ihr beim Hauskauf achten:  

Maklerprovision: Makler haben das Recht für die Vermittlung eines Kaufvertrags sowohl von dem Käufer als auch von dem Verkäufer des Hauses bzw. des Grundstücks eine Provision zu verlangen. Die Höhe dieser Provision ist verhandelbar. 

Grunderwerbsteuer: Die Grunderwerbsteuer beträgt für den Käufer grundsätzlich 3,5 Prozent des Kaufpreises. Bei allen Erwerbsvorgängen von land- und forstwirtschaftlichen Grundstücken in den Kreisen der Familie beträgt die Grunderwerbsteuer 2,0 Prozent des Einheitswerts. 

Grundbuchgebühr: Damit das neu erworbene Haus bzw. Grundstück auch nach dem Wohnungseigentumsrecht ins Grundbuch eingetragen wird, muss eine Gebühr von 1,1 Prozent des Kaufpreises bezahlt werden. 

Anwalts- oder Notarkosten: Da die im Kaufvertrag enthaltenen Unterschriften von einem Rechtsanwalt oder einem Notar beglaubigt werden müssen und dieser auch den Antrag auf Eintragung des Wohnungseigentumsrechts ins Grundbuch stellt, muss der Käufer hierfür weitere Kosten einkalkulieren. Die Höhe der Rechtsanwalts- oder Notariatskosten liegt zwischen 1,0-3,0 Prozent des Kaufpreises und ist durch die jeweiligen Kammertarife festgelegt. 

Vorderansicht eines modernen Hauses mit einem Sichtschutzzaun und passendem Sichtschutzbalkon in silber

Abgrenzung des Grundstücks – Recht & Pflicht

Für mehr Privatsphäre in eurer Wohlfühloase und weniger Streit mit den Nachbarn ist eine Umzäunung eures Grundstücks sehr hilfreich! Aber wie war das nochmal? Wem gehört welcher Zaun? Und was sind dabei die Vorschriften? Wir geben euch Antworten und Tipps zur Eingrenzung eures Grundstücks.

Zaun rechts oder links? 

In Österreich gilt die rechtsseitige Einfriedungspflicht. Das bedeutet, dasGrundstücksbesitzerInnen an der rechten Seite für eine entsprechende Abgrenzung sorgen. Die rechte Seite orientiert sich an der von der Straße aus gesehenen rechten SeiteDamit einher gehen natürlich auch Erhaltungspflichten des Zaunes oder der Mauer. 

Das bedeutet, dass jede/r GrundstückseigentümerIn grundsätzlich auf der rechten Seite – von der Straße vor dem Haupteingang gesehen – seines Grundstücks eine Abgrenzung zum Nachbargrundstück vornehmen muss. Dabei ergibt sich die Art der Einschließung aus dem üblichen Ortsgebrauch. Im Gesetzestext wird nicht berücksichtigt, dass die Haupteingänge benachbarter Grundstücke auch an verschiedenen Seiten liegen können. Daher müssen NachbarInnen in diesem Fall einvernehmlich entscheiden, wer an welcher Seite eine Abgrenzung errichtet. Bezüglich aller anderen Grundstücksgrenzen gibt es keine gesetzlich festgelegten Regelungen. Auch hier ist das Einvernehmen entscheidend. 

Rechtliche Vorschriften zu Zäunen 

Während es beim Zaundesign kaum Einschränkungen bei der Optik und den verwendeten Materialien gibt, ist die zulässige Höhe eines Zaunes genau geregelt. Die einzelnen österreichischen Bundesländer haben hier unterschiedliche bewilligungsfreie Obergrenzen für die Höhe von Zäunen inklusive Sockel oder baulicher Fundamente. Hier die jeweiligen Obergrenzen im Überblick: 

Zaun ausmessen und planen 

Beim Vermessen und Planen eures Zaunes gibt es einige wichtige Dinge zu beachten. Für das Planen könnt ihr euch hier ein paar Tipps holen. Für das Ausmessen könnt ihr die Länge der Grundstücksgrenzen aus dem Lageplan vom Katasteramt einsehen. Am Messen an Ort und Stelle führt aber trotzdem kein Weg vorbei! Zeichnet euch den Grundriss des Grundstückes auf und tragt die ermittelten Maße ein. Messt mit einem möglichst langen Bandmaß von Grenzstein zu Grenzstein. Einfahrt und Weg zum Haus sollten schon vorab eingezeichnet sein. So wird klar, wo ihr überhaupt Zaunelemente braucht. Zur genauen Berechnung des Materialbedarfs legt man den Lageplan am besten auf Millimeterpapier an. Viele Grundstücke grenzen an drei Seiten an Nachbargrundstücke. Statt selbst ausmessen könnt ihr euch natürlich auch Spezialisten holen. Wie so ein Ausmesstermin beim Spezialisten GUARDI abläuft, erklären wir in einem eigenen Beitrag.

Großaufnahme eines Zeichenstifts, mit dem gerade eine Grünfläche und ein Gartenzaun gezeichnet wird

Gartenplanung leicht gemacht

Das Haus habt ihr nun also an eurem gewünschten Ort stehen. Der letzte Dachziegel ist verlegt, die letzte Wand gestrichen und das „Willkommen“-Schild grüßt auch schon vor der Haustür. Das neue Heim steht, alles ist perfekt. Bis auf die dezente Mondlandschaft drumherum. Zerfurcht von schweren Baumaschinen und dem geschäftigen Treiben der Arbeiter liegt der Garten eures Neubaus immer noch brach. Zeit, etwas zu unternehmen! Doch wie geht man die Gartenplanung an? Wie so oft ist Planung das A und O, so auch in eurem Garten.

Die wichtigste Frage zuerst, was braucht ihr, was wollt ihr? Legt ihr den Garten zur Erholung an? Als Spielplatz für die Kinder? Als Nutzgarten für selbst angebaute Früchte und Kräuter? Wenn ihr euch darüber einig seid, könnt ihr beginnen, die Details zu planen. Teich, Pool, Blumenbeete, Beete für Früchte, Obstbäume, Spielplatz für die Kinder, überlegt euch aber vorab, wie ihr den Garten einteilen wollt. 

GUARDI Tipp: Kein eigener Garten? Kein Problem! Schon einmal an einen kleinen Schrebergarten gedacht? Selbstverständlich gelten aber auch im Schrebergarten gewisse Rechte & Pflichten. 

Pool im Garten – auf die Planung kommt es an! 

Damit ihr lange Freude an eurem Pool habt, gibt es ein paar Dinge, die unbedingt bei der Pool-Planung beachtet werden sollten. Wo soll der Badespaß stattfinden? Soll das Badevergnügen fest installiert werden oder mobil im Sommer aufgebaut werden? Außerdem ist die Größe entscheidend: wollt ihr für Olympia trainieren oder reicht ein kleines Planschbecken zur Abkühlung? Entscheiden dafür sind:  

  • Standort des Pools 
  • Größe des Pools 
  • Art und Modell des Pools  

Außenbeleuchtung im Garten 

Durch die richtige Beleuchtung kann euer Garten noch gemütlicher und einladender erscheinen. Neben dem Komfort bei abendlichen Zusammentreffen im Garten, ist es aber vor allem auch die Sicherheit für alle, die durch die Beleuchtung ermöglicht wird. Durch eine passende Beleuchtung werden Wege gut ausgeleuchtet und Haftungsklagen vermieden. Im Rahmen der Verkehrssicherung ist es nämlich verpflichtend, dafür zu sorgen, dass BesucherInnen sicher zum Hauseingang gelangen können.

Recht & Planung – Checkliste!

Hier nochmal die wichtigsten Dinge, die ihr bei der Planung eurer eigenen Wohlfühloase beachten solltet:  

Grundstückskauf: 

  • Flächenwidmungs- und Bebauungspläne ansehen 
  • Grundbuchauszug des Grundstücks holen 
  • Kaufvertrag und Eintragung im Grundbuch beachten 

 Hausbau 

  • Passendes Bauunternehmen finden 
  • Eigenleistung abschätzen 
  • Preisgrenze setzen 
  • Baustoffauswahl 
  • Grundrisse planen 
  • Bemusterung für die Innenausstattung 

 Hauskauf 

  • Maklerprovision 
  • Grunderwerbsteuer 
  • Grundbuchgebühr 
  • Anwalts- oder Notarkosten 

 Umzäunung Grundstück 

  • Rechtsseitige Einfriedungspflicht 
  • Örtliche Vorgaben bzgl. Zaun Höhe beachten 
  • Zaun ausmessen und planen 

 Gartenplanung 

  • Gartenfläche gut einteilen 
  • Standort, Größe und Art des Pools bestimmen 
  • Außenbeleuchtung nicht vergessen 

 Na, dann kann ja auch nichts mehr schief gehen! Wir wünschen viel Freude beim Planen und Gestalten eures Eigenheims. 

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