Vogelhaus: Tipps zum selbst bauen

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Je näher der Winter kommt, desto schwieriger wird es für viele Vögel, an ausreichend Nahrung zu gelangen. Mittlerweile wird es ihnen aber auch das restliche Jahr ganz schön schwer gemacht: durch weniger Lebensraum, mehr Verkehr, Lichtverschmutzung und vielem mehr. Aber nicht nur dies ist ein guter Grund, ein Vogelhaus selbst zu bauen. Kaum eine andere Tiergruppe kann so ausführlich beobachtet werden. Wer nicht nur im Winter füttert, kann die verschiedenen Jahreszeiten anhand der Verhalten der Vögel erkennen. Doch das richtige Futter allein genügt nicht, um die Tiere in seinen Garten zu locken – das passende Vogelhäuschen spielt eine entscheidende Rolle.

Vogelhaus selber bauen

Worauf muss ich beim Vogelhaus achten?

Klassische Vogelhäuser findet man im Handel in vielen Größen, Formen und Farben. Doch oft kommen sie den Bedürfnissen der Vögel nicht entgegen: Unsere gefiederten Freunde unterscheiden sich je nach Art – und das schließt nicht nur ihren Speiseplan, sondern auch ihr Essverhalten mit ein. Stieglitze, Kernbeißer und Buchfinken wünschen sich viel Platz bei der Nahrungsaufnahme, während Meisen und Buntspechte frei schwingende Futterplätze aufsuchen. Sperlinge und Finken bevorzugen lieber fest montierte Vogelhäuser.
Welche der gefiederten Freunde euch im Endeffekt aufsuchen, hängt neben der Art der Futterstelle auch von vielen anderen Faktoren ab. Dazu gehören Jahreszeit, Umgebung des Vogelhäuschens, Wohnsituation, Futterpräsentation und -zusammensetzung (Tipps zum Vogelfutter findet ihr weiter unten).
Wichtig für ein Vogelhäuschen ist, dass ein weiter Dachüberstand das Futter vor Witterungseinflüssen schützt. Dazu muss das Futterbrett folglich kleiner sein. Um genug Besuch Platz bieten zu können, sollte die Grundfläche mindestens einen Viertel Quadratmeter haben. Ausreichend Abstand vom Dach zum Bodenbrett ist ebenso notwendig.

Vogelhaus bauen Anleitung

Vögel können rein theoretisch jede Futterstelle erreichen, die ihnen zur Verfügung stehen. Allerdings wird nicht jeder Standort von jeder Vogelart gleich genutzt. Eine Bauanleitung für ein einziges Vogelhaus genügt also nicht. Daher haben wir eine Anleitung recherchiert, die Maße und Anforderungen 10 verschiedener Vogelarten enthält.

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Vogelfutter selber machen

Hausgemachtes Vogelfutter ist keine Hexerei, höchstens eine kleine Sauerei. Ganz zu Beginn: Ihr solltet bewusst auf die Verwendung von fertigen Futtermischungen verzichten. Diese enthalten häufig Ambrosiasamen, die bei vielen Vogelarten zu allergischen Reaktionen führen. Stellt eure Futtermischung lieber selbst zusammen und passt sie an verschiedene Vogelarten an.

Was brauchen wir?

  • Verschiedene Sämereien (Sonnenblumenkerne, Haferflocken, Leinsamen, Weizenkleie usw.)
  • Fett (Rindertalg oder Kokosfett)
  • ein Gefäß (alte Tasse, Blumentopf, halbe Kokosnuss o.ä.)
  • Faden

Wir haben uns für eine Art Muffinblech, nur in Gugelhupfform entschieden. Erhitzt das Fett auf kleiner Stufe, bis es ganz flüssig ist. Achtet darauf, es nicht kochen zu lassen. Rindertalg ist wesentlich günstiger als Bio-Kokosfett, kann aber meist nur gegen Vorbestellung beim Metzger bezogen werden.

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In das warme flüssige Fett gebt ihr nun eure Sämereien. Wir unterscheiden bei unserer Futterauswahl zwischen Körnerfressern und Weichfutterfressern: Rotkehlchen und Meisen können mit harten Körnern nur wenig anfangen. Sie bevorzugen weiches Futter, wie Haferflocken und Weizenkleie. Darum kann hier nun je nach Bedarf das flüssige Fett aufgeteilt und zu zwei verschiedenen Futtersorten vorbereitet werden. Sind eure Sämereien im Fett, mischt ihr alles gut durch. Schließlich gebt ihr eure Mischung in die Förmchen und lasst sie auskühlen.

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Verwendet ihr andere Gefäße, wie Blumentöpfe oder Tassen, müsst ihr die Mischung erst abkühlen lassen bis diese sich wie Knete formen lässt.
Am Ende werden die Futtergugelhupfe aus der Form geholt, in der Mitte durchstochen und mit einem Faden versehen. Fertig.

Wo das Vogelhaus aufstellen?

Vögel möchten ungern beim Essen gestört werden. Also solltet ihr euch für einen windgeschützten Bereich entscheiden. Kleine Häuschen können an einer windgeschützten Fläche problemlos aufgestellt werden. Wichtig ist, dass für Stabilität gesorgt ist und das Häuschen nicht zur Falle für die Vögel werden kann. Frei aufgestellte sollten rund 1,5 m über dem Boden sein, um sie vor Katzen zu schützen. Apropos Samtpfoten: Im Garten ist ein katzensicherer Zugang ein Muss.

Weiters sollten Bäume oder Sträucher nicht zu weit entfernt vom Vogelhäuschen sein, um Schutz vor möglichen Angreifern zu bieten. An einem Baum angebracht, müsst ihr darauf achten, dass keine Fressfeinde sich über den Stamm oder die Äste an das Haus annähern können. Dazu könnt ihr z. B. spezielle Abwehrkränze aus Metall um den Stamm wickeln oder lässt dornenbewährte Pflanzen, wie z. B. Rosen um den Stamm wachsen. Auf jeden Fall sollte das Häuschen vor der Mittagssonne geschützt sein, da seine Bewohner sonst ungesund ins Schwitzen kommen. Auch sein Eingang sollte immer etwas nach vorn geneigt sein. So bleiben Schnee und Regen draußen.

Glasscheiben in der Nähe müssen vermieden werden, da sie eine tödliche Gefahr für Vögel darstellen: Die gefiederten Freunde nehmen saubere Fensterscheiben nicht als Hindernisse wahr und können sich durch den Aufprall ernsthaft verletzen. Ein Vogelhaus direkt an der Scheibe ist jedoch unproblematisch, da es durch die Nähe üblicherweise nicht zu Kollisionen kommt. Glas, das Bäume oder Sträucher kontrastiert, kann ebenfalls gefährlich werden und sollte deswegen mit Netzen, Insektengittern oder Vogelschutzgittern abgedeckt werden.

Vogelhaus aufhängen – wie und wann?

Im Prinzip könnt ihr Vogelhäuser oder Nistkästen das ganze Jahr über anbringen. Jetzt im Herbst und Winter dienen sie vor allem als wettergeschützte Nachtquartiere, im kommenden Frühjahr dann als Kinderstube. Wie auch das Futter, sollten die Nistkästen in geschützten Bereichen angebracht werden: wenig Wind, Schutz vor Regen und Sonne. Da bietet sich auch ein geräumiges Carport oder eine Pergola an. Entscheidend ist, dass die Anflugflächen frei sind. Richtet den Kasten nach Ost- bis Südost aus, denn auf unseren Breiten kommt der Wind eher von Westen. 2-3 m über dem Boden ist für viele Arten ideal.

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Hausputz

Eine jährliche Reinigung ist zu empfehlen. Auch wenn sich die Natur im weitesten Sinne selbst reguliert, so kann es zu Verunreinigungen durch die Tierchen kommen, die sich wiederum negativ auf sie auswirken. Die Reinigung geschieht ohne Chemie; Wasser und Bürste genügen. Schutzbrille, Maske und Handschuhe bewahren euch vor unangenehmen Überraschungen. Die Reinigung sollte idealerweise im September erfolgen. Davor könnte das Haus noch im Gebrauch sein, danach könnte es bereits von den ersten Vögeln als Winterquartier auserkoren worden sein.
Bei offenen Futterhäuschen ist eine regelmäßige Reinigung wichtig.

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