Gemüse: 7 häufige Fehler beim Anbau + Tipps zur Vermeidung

Die Hände eines Bauerns sind zu sehen, der eine Kiste voller Gemüse hält
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Aktualisiert am

Vom Profi bis zum Laien, allen Gärtnern passiert einmal ein Hoppala. Die häufigsten Fehler und wie du sie vermeiden kannst, verraten wir dir hier. Immerhin gibt es nichts Schlimmeres, als wenn das liebevoll umsorgte Gemüse einfach nicht gedeihen will.

Gemüse: Fehler #1 „Zu früh anziehen“

Ein äußerst populärer Fehler, gerade bei Gemüse-Anfängern: viel zu früh aussäen! Im Januar und Februar ist der Großteil der Gemüsepflanzen einfach noch nicht bereit dafür.
Wie es zu diesen verfrühten Versuchen kommt, ist jedoch nicht schwer nachzuvollziehen: Es ist nicht leicht, sich zu gedulden, wenn man eigentlich schon längst loslegen möchte.

Das Problem daran ist jedoch: So verbleibt das Gemüse am Ende viel zu lange am Fensterbrett und fühlt sich bald schon unwohl in seinem viel zu klein gewordenen Topf.

 

So könnt ihr Fehler #1 vermeiden:

  • Bleibt eisern und haltet euch an die bei der Anzucht vorgegebenen Zeiten. Diese findet ihr auf dem Päckchen des Saatguts.
  • Seid ihr unschlüssig, befragt das Internet oder Gartenratgeber (in Buchform).
  • Alternativ, falls ihr euch wirklich schwertut zu warten, legt euch einen Gartenkalender zu.

 

Gemüse: Fehler #2 „Pflanzen zu eng setzen“

Gerne unterschätzt man, wie groß die Pflanzen später einmal werden. Immerhin sehen die Setzlinge ja auch so klein aus!
Allerdings können sie sich so nicht gut entwickeln, werden schwach oder schießen in die Höhe, um mehr Licht zu erhalten. Zudem werden die Pflanzen anfälliger für Krankheiten.

 

So könnt ihr Fehler #2 vermeiden:

  • Erkundigt euch im Vorhinein über die empfohlenen Pflanzabstände und setzt diese so um. Ein Blick auf das Päckchen des jeweiligen Saatguts beantwortet in der Regel die Frage.
  • Der Fehler ist aber bereits passiert – was nun tun? Habt ihr zu eng gesägt, könnt ihr die Pflanzen pikieren. Das heißt, mit dem Pikierstab o.Ä. den Keimling vorsichtig von der Seite heraus aus der Erde zu nehmen. Dabei werden möglichst viele Wurzeln mitgenommen. Dann wird die Pflanze in einen Topf gesetzt, indem mittig ein schmales, aber recht tiefes Loch gebohrt wurde. Ein Pflanztisch kann diese Arbeit sehr erleichtern.
    Schwache Pflänzchen könnt ihr komplett entfernen.
  • Um im Vorfeld den nächsten Fehler zu umgehen: Es ist wichtig, dass ihr keine Kürbis-Gewächse pikiert! Dazu zählen Gurken, Zucchini, Melonen und natürlich auch Kürbisse. Sie werden generell am besten in Töpfen hochgezogen, die bis Mitte Mai genug Platz zum Ausstrecken bieten.

Ansicht von Details von roten, frischen, saftigen Radieschen

Gemüse: Fehler #3 „Zu wenig Licht“

Das Gros der Gemüsepflanzen benötigt bis zu 6 Stunden Sonnenlicht täglich. Bestimmte Arten, wie Spinat und Salat, gedeihen gut im Halbschatten. Doch dies sind Ausnahmen.

Auch beim Einsetzen könnt ihr den Keimlingen unabsichtlich die Lichtzufuhr abschneiden. Einige Sorten, z. B. Sellerie und Basilikum, wollen nicht mit Erde bedeckt werden. Eine hauchdünne Schicht ertragen sie gerade noch so.

So könnt ihr Fehler #3 vermeiden:

  • Holt vor der Aussaat die Information ein, wie viel Licht (und Erde) die jeweilige Gemüsesorte braucht.
  • Habt ihr in eurem Garten nur schattige Plätze, baut das Gemüse in einem Container an und stellt sie an sonnige Stellen, beispielsweise der Balkon oder die Terrasse.

 

Gemüse: Fehler #4 „Falsches Gießen“

Gerne fühlt man sich dazu verführt, oft und viel zu gießen. Verständlich – man möchte seinen Pflanzen ja nichts Lebenswichtiges vorenthalten!

Eine Vielzahl an Arten vergibt einem diese Großzügigkeit aber nicht und geht sogar zugrunde.

 

So könnt ihr Fehler #4 vermeiden:

  • Regelmäßiges Wässern ist wichtig, doch: Gießt seltener dafür durchdringender, anstatt häufiger und wenig.
  • Das Wo ist ebenfalls von Bedeutung: Gemüsepflanzen möchten lieber am Wurzelballen als mit einem Rasensprenger gegossen werden. Feuchtigkeit an den Blättern macht Pflanzen zudem anfälliger für Pilzerkrankungen.

Frau gießt mit einem Wasserschlauch ein Beet. im Hintergrund ist ein Gewächshaus zu sehen

Gemüse: Fehler #5 „Den Nährstoffbedarf der Pflanze nicht decken“

Der Nährstoffbedarf sollte sich nach der Sorte des Gemüses richten: Man unterscheidet zwischen Schwach-, Mittel-, oder Starkzehrer. Letzterer hat den höchsten Nährstoffbedarf, der Mittelzehrer einen mittelmäßigen, und wie viel der Letzte im Bunde benötigt, dürfte damit auf der Hand liegen.
Oft werden beim Düngen jedoch nicht viele Unterscheidungen gemacht und die Pflanze erleidet Nährstoffmängel, die vielfältige Auswirkungen haben können.

 

So könnt ihr Fehler #5 vermeiden:

  • Zu den Starkzehrern gehören Rhabarber, Zucchini, alle Kürbissorten, Tomaten, Sellerie und Kartoffeln. Nach der Düngung des Beets mit Kompost im Frühjahr solltet ihr diese Pflanzen auch während des Sommers immer wieder mit Kompostgaben unterstützen.
  • Mittelzehrer, wie beispielsweise Rote Beete, Salat und Spinat, verabreicht ihr eine Kompostgabe im Frühjahr. Damit habt ihr ihnen bereits alle Nährstoffe gegeben, die sie benötigen.
  • Zu den Schwachzehrern zählen Knoblauch, Erbsen, Buschbohnen, Zwiebeln und Radieschen. Diese können ihren Stickstoffbedarf entweder durch Eigenproduktion decken oder er ist insgesamt niedrig. Somit tut ihr Schwachzehrern einen großen Gefallen, wenn ihr ihnen keinerlei Nährstoffe aufzwingt.
  • Ideal ist es, im Beet nacheinander Stark-, Mittel- und Schwachzehrer anzubauen, entweder in einem Jahr oder über mehrere Jahre hinweg. So könnt ihr die Nährstoffe im Hochbeet am besten ausnutzen.

 

Gemüse: Fehler #6 „Gemüsepflanzen neben inkompatiblen Nachbarn hausen lassen“

Manches Gemüse verträgt sich einfach nicht! Klingt lustig, ist aber wahr. Pflanzen haben ebenso wie wir Menschen ihre eigenen Vorlieben. Und so kann es sein, dass der Beet-Nachbar zum Problem wird.
Da Pflanze in Haus A1 Pflanze daneben nicht mag, verweigert sie einfach ihr Wachstum. So vermeidet sie, dem unliebsamen Nachbarn zu nahe kommen zu müssen!

 

So könnt ihr Fehler #6 vermeiden:

  • Erkundigt euch über die Vorlieben der Gemüsearten und haltet sie ein!
    Kartoffeln und Tomaten zum Beispiel mögen sich gar nicht, während Karotten, Gurken, Lauch und Tomaten sehr gut miteinander auskommen.

Frau arbeitet in einem Beet

Gemüse: Fehler #7 „Schädlinge unterschätzen“

Viele erkennen sie erst, wenn es zu spät ist: Schädlinge wie Blattläuse und Erdflöhe. Oft ist der Schaden dann bereits sehr groß – was für den leidenschaftlichen Gärtner einem Stich ins Herz gleichkommt.

 

So könnt ihr Fehler #7 vermeiden:

  • Untersuche deine Pflanzen einmal wöchentlich.
  • Entferne erste Schädlinge sofort nach Fund. Dazu reicht meist ein Abstreifen mit der Hand.
  • Größeren Befall kannst du vertreiben, indem du die Pflanze mit einem Schlauch absprühst.
  • Verwende zusätzlich Brennesseljauche. Sie stärkt deine Pflanze im Voraus, sodass die Wahrscheinlichkeit einer Plage abnimmt.

Verschiedenes Gemüse liegt auf einem Holztisch.

 

Wir hoffen, dass unsere Tipps euch helfen, diese 7 Fehler in Zukunft zu vermeiden! Viel Spaß beim Anbau eures Gemüses!

 

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