Gartenarbeit: Die Eisheiligen

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Man erkennt eine Krokus Blume im Schnee.
Lesedauer: 4 Minuten
Aktualisiert am

Wir kennen es doch alle: wir freuen uns über die ersten warmen Tage. Sobald es in den Nächten nicht mehr friert, fangen wir auch endgültig mit der Gartenarbeit an. Wir setzen unsere Kräuter ins Beet und stellen unsere Topfpflanzen auf die Terrasse. Was wir aber Jahr für Jahr nicht bedenken: Die Eisheiligen Mitte Mai. Für ein paar wenige Tage und Nächte wird’s nochmal so richtig kalt. Dagegen können wir uns aber wappnen! Wir haben ein paar Tipps für euch zusammengeschrieben, wie ihr eure Pflanzen am besten vor dem Frost der Eisheiligen schützt.

Was sind eigentlich die Eisheiligen?

Die Tage, an denen es im Mai nochmal kalt wird sind nach Märtyrern bzw. Bischöfen aus dem 4. und 5. Jahrhundert benannt. Jedes Jahr um den 12. Mai herum kommt kalte Polarluft aus dem Norden nach Mitteleuropa und bringt uns den Kälteeinbruch.  Es entsteht sogenannter Bodenfrost, der gerade die Jungpflanzen erfrieren lässt. In den letzten Jahren ist aber beobachtbar, dass durch den Klimawandel auch die Tage der Eisheiligen wärmer werden. Trotzdem sind die kalten Nächte für den Garten nicht zu unterschätzen.

Deshalb ist es wichtig zu wissen, was man im Mai im Garten noch beachten sollte.

Pflanzen erst nach den Eisheiligen einsetzen

Mit dem Einsetzen warten solltet ihr unbedingt bei sämtlichen Gemüsepflanzen. Besonders kälteempfindlich sind in etwa

  • Paradeiser
  • Gurken
  • Zucchini
  • Paprika
  • Chili und Peperoni
  • Kürbisse
  • Süßkartoffel
  • Ingwer
  • Auberginen

Abgesehen von Gemüse habt ihr aber vielleicht auch schon Blumen eingesetzt. Hier gilt die Regel, je exotischer desto kälteempfindlicher. Also Freesien, Enzianbäume, Margariten, FUchsien oder auch Pelargonien beispielsweise, sollten definitiv erst nach den Eisheiligen eingesetzt werden.

Pflanzen während der Eisheiligen abdecken

Du möchtest mit dem Einsetzen deines Gemüses nicht mehr warten? Dann solltest du aber zumindest schauen, dass es deine Sprösslinge warm genug haben. Dafür kannst du sorgen, indem du sie zum Beispiel in ein kleines Gewächshaus stellst. Eine weitere Möglichkeit wäre, sie über Nacht in ein abgedichtetes Gartenhaus zu stellen. Die Pflanzen können auch gut vor Kälte geschützt werden, wenn man sie einfach mit einem Vlies zudeckt. Das Vlies sollte während der kalten Tage aber auch unter Tags drauf bleiben. Die warme Luft sammelt sich so darunter und kann nicht abziehen.

Ihr könnt aber Jungpflanzen zum Beispiel auch mit einer abgeschnittenen Plastikflasche abdecken. Auch hier sammelt sich unter Tag die warme Luft und bleibt in kalten Nächten erhalten.

 

Eine Jungpflanze in der Erde wird mit einer halben Flasche abgedeckt, um sie während der Eisheiligen vor Frost zu schützen

Gemüsepflanzen, die es zugedeckt sicher überleben sind zum Beispiel:

  • Erbsen
  • Radieschen
  • Karotten
  • Spinat
  • Mais
  • Bohnen
  • Zwiebel- und Knollengewächse

Pflanzen abhärten

Kennt ihr das: Am Anfang vom Winter seid ihr viel kälteempfindlicher als am Ende des Winters? Und das gleiche Spielchen habt ihr dann im Sommer? Wir sagen jetzt mal, das liegt daran, dass wir uns an die Temperaturen gewöhnen. Besser gesagt sind wir nach ein paar Wochen eben abgehärtet. Ähnlich funktioniert das mit euren Pflanzen. Stellt eure Jungpflanzen zu Beginn des Frühlings jeden Tag für ein paar Stunden raus und holt sie dann wieder rein. Jeden Tag ein bisschen länger. So können sie sich langsam an den Klimaunterschied zwischen Innen- und Außenbereich gewöhnen.

 

Äste von einem Apfelbaum der bereits Blüten trägt, um die Äste und Blüten hat sich eine Eisschicht gelegt

 

Obstbäume vor dem Frost schützen

Wenn ihr das Glück habt und Obstbäume im Garten stehen habt, gibt es auch hier Verschiedenes zu beachten. Wenn nämlich während dem Frost der Eisheiligen die Bäume schon Blühen, können die Blüten der Bäume erfrieren. Das wiederum führt zu Ernteausfällen.

Auch hier kann mit einem Vlies vorgesorgt werden. Über Nacht die Baumkronen einfach mit einem Vlies umwickeln. Bei größeren Bäumen direkt die einzelnen Äste einwickeln.

Erdbeeren, Himbeeren & Co. während der Eisheiligen

Auch die beliebten Erdbeeren zählen leider zu den kälteempfindlicheren Pflanzen. Da wir uns im Normallfall Ende Mai schon über eigene Erdbeeren freuen, blühen diese aber auch schon Anfang Mai. Deshalb gilt dasselbe wie bei den Obstbäumen: Blüten während der Frostnächte abdecken!

Himbeersträucher oder auch Brombeersträucher sind hier unkomplizierter. Die wild wuchernden Pflanzen sind zu unserem Glück ja sowieso winterhart und kommen normalerweise jedes Jahr wieder. Ihr solltet nur dann aufpassen, wenn ihr gerade erst Jungpflanzen gesetzt habt. Diese solltet ihr bei Kälte ebenfalls abdecken.

Wenn ihr ein Kräuterbeet habt, gibt es auch hier wieder Unterschiedliches zu beachten. Fangen wir beim heißgeliebten Basilikum an. Dieser wird bei den meisten sowieso schon zum Problemkind. Den solltet ihr noch nicht ins Beet setzen, wenn es nochmal unter 10 Grad bekommen, genauso wie den Koriander. Alle anderen üblichen Kräuter,  wie z.B. Rosmarin, Petersilie, Salbei oder Minze können problemlos während der kalten Nächte der Eisheiligen draußen bleiben.

 

Zu sehen ist ein Korb voller reifen Erdbeeren

 

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