Ein Winterquartier für Igel

Es ist wieder soweit. Die Tage werden kürzer, die Nächte kälter und unsere kleinen stacheligen Nachbarn ziehen wieder geschäftig durch unsere Gärten. Auf der Suche nach dem letzten Snack und einem geeigneten Ort für den Winterschlaf sehen die kleinen Kerlchen oft unbedarft und hilfsbedürftig aus. Doch nicht jeder Igel ist auf unsere direkte Hilfe angewiesen. Besser ist es, wir schaffen ihm eine Umgebung in der er es allein durch die Wintermonate schafft. Wie ihr das anstellt? Darum soll es heute gehen.

Das Igel-Quartier

Niemand schläft gern in der Kälte oder auf nassem Boden. Auch unsere Igel nicht. Zum Glück ist es in einem naturbelassenen Garten nicht allzu schwer einen passenden Unterschlupf für die kleinen Stachelträger zu basteln. Ein Haufen aus Reisig, Laub und Totholz ist die natürlichste Variante einer Igelvilla. Dort fühlt sich dann nicht nur euer Igel wohl, sondern auch anderes Getier, wie Insekten oder im Frühjahr am Boden brütende Vögel. Achtet beim Anlegen eurer Laubhaufen nur darauf, dass diese sich in keiner Senke befinden, sonst bekommen die kleinen Tiere feuchte Pfoten und meiden euer gut gemeintes Heim.

Ihr habt einen eher durchdesignten Garten der nicht besonders reich mit Laub und Reisig ausgestattet ist? Kein Problem. Auch euer Tierschützerherz kann etwas für den Igel tun. Ein selbstgebautes Holzhäuschen für Igel, in einer ruhigen Ecke platziert, wird ebenso gern angenommen. Anleitungen dafür gibt es reichlich im Internet. Mit einem abgetrennten Bereich zum Schlafen, gut mit weichem Stroh gepolstert und nicht in einer Kuhle stehend, wird sich euer Igel auch dort pudelwohl fühlen. Aber bitte schaut nicht jeden Tag nach ob auch ein Igel in euer Häuschen eingezogen ist. Besser ist es ein wenig glattgestrichenen Sand vor dem Eingang zu verteilen. Sind Spuren im Sand, hat euer Haus einen neuen Bewohner gefunden.

Den Garten Igel-fit machen

Damit sich euer Igel so richtig wohl fühlt, könnt ihr auch das ganze Jahr über darauf achten, dass er sich bei euch gut zurechtfindet. Es gibt nämlich einige Fallen die ihm das Leben schwer machen können. Die kleinen Kerlchen mögen es, wenn sie sich frei bewegen können. Drahtgeflechte sind da eher hinderlich. Sie passen einfach nicht durch die engen Maschen hindurch. Zäune mit einem breiten Lattenabstand oder Gartentüren die in einer entsprechenden Höhe platziert werden, lassen eurem Igel hingegen genug Bewegungsfreiraum.

Für Sicherheit sorgen

Kellerschächte, Regentonnen, Gräben uvm. sind hingegen echte Igelfallen die mit einem Drahtgeflecht gut verdeckt werden können. Wählt ihr eine stabile Konstruktion, können diese auch Kleinkinder vor bösen Überraschungen bewahren. Stellen, die ihr nicht abdecken könnt, wie Gartenteiche, Pools oder ähnliches könnt ihr auch mit einer angerauten Holzplanke ausstatten, über die sich euer Igel selbst befreien kann.

Vorsicht ist besser als Nachsicht

Wollt ihr euren kleinen Mitbewohner nicht verärgern oder verletzen, solltet ihr bei eurer regelmäßigen Gartenarbeit besonders auf ihn achten. Reisig- und Laubhaufen sollten nicht einfach abgebrannt, sondern erst umgesetzt werden. So geht ihr sicher, dass niemand dort sein Quartier aufgeschlagen hat. Motorsensen solltet ihr nur an Stellen benutzen in denen ihr eine gute Einsicht habt. Und auch das hineinspringen in Laubhaufen ist nicht zu empfehlen.

Der letzte Snack

Nicht jeder Igel der im Spätherbst noch unterwegs ist, ist auch unterernährt. Habt ihr nach einigen Stunden Beobachtung dennoch den Eindruck, dass euer kleiner Nachbar ein wenig Hilfe braucht, könnt ihr ihnen Folgendes zur Verfügung stellen.

1. Leitungswasser, keine Milch. Igel vertragen die Laktose nicht.
2. Katzenfutter, feucht oder trocken. Kein Hundefutter, Igel können die vielen Kohlenhydrate nicht verdauen.
3. In Ausnahmefällen geht auch eine Portion ungewürztes Rührei.

Achtet ihr auf all diese Details, wird sich euer Igel im Frühjahr und Sommer als dankbarer Schneckenvertilger erkenntlich zeigen. Ein neuer großartiger Verbündeter im Kampf gegen die Schädlinge. Wenn Ihr noch mehr Informationen zu dem Thema haben möchtet, legen wir euch wärmstens die Seiten des NABU und des Naturschutzbundes ans Herz.

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